Datum: 9. – 14. Juni 2011
Ort: Leipzig (D)
Offizielle Website: WGT
Bilder vom WGT 2011 findet ihr gleich HIER
Das 20igste Wave Gotik Treffen ist passé. Wunderprächtiges Wetter, idealer hätte das Wochenende nicht sein können. 20 Jahre WGT, doch wirklich gefeiert wurde nicht, leider. Zwar öffneten die Pforten dieses Jahr bereits am Donnerstag, doch abgesehen von einem längeren Urlaub war es ein ganz normales Pfingstwochenende für die Wave und Gothik Szene in Leipzig. Das eine oder andere mal wurde zwar darüber gesprochen, dass man einen Jubiläums-Spezial-Event oder grossen Headliner vermisst hat, aber das ging bald wieder im allgemeinen Treffen unter.
Denn schön war es so oder so. Nach gut sieben Stunden Fahrzeit und ca. 100 Tracks später kam auch ich mit meinem kleinen Schwarzen in Leipzig an und übernachtete das erste mal nicht direkt im Stadtzentrum, sondern im idyllisch Norden. Für mich war 2011 das 10te WGT und deshalb ist das Ankommen in Leipzig immer ein klein bisschen auch nach Hause kommen. Und wie wahrscheinlich der Grossteil der Besucher, hat jeder mittlerweile seine Rituale und Gepflogenheiten und vor allem Lieblingsplätze. So ging‘s erst mal in den Bayrischen Bahnhof zum Essen und Freunde treffen und danach einen ultrakurzen Besuch in der Villa abstatten.
Und zum Tagesabschluss doch noch Musik mit Performance aus England, die feinsten Pop-Wave spielten, der jedoch von der schlechten Akustik in der Halle 15 etwas gebremst wurde. Ganz klar zum Aufschreiben und zu Hause nachhören.
Die darauf folgende deutsche Synthie-Pop-Band Camouflage gibt es, wie das WGT, auch schon seit 20 Jahren. Etwas älter, doch hüpfreudig wie ein junges Rehlein, tanzte der Sänger Marcus Meyn über die Bühne und gab die gewünschten Hits zum Besten. Dem Publikum gefiel’s und ich machte meinen Abtanz für diesen Tag.
Montags geht es immer etwas ruhiger zu und her in der Stadt. Die Geschäfte haben geschlossen und nur ein paar Touristen streuen durch das Schwarz-Gemischte Volk in Leipzig. Eine Schlendertour via Moritzbastei zur Parkbühne liegt gut drin. Denn erst am Nachmittag fängt das Konzertprogramm wieder an und so komme ich bei den ersten Tönen von Midnight Caine, einer Schwedischen Gothic-Rock Band, bei der Parkbühne an. Sie erinnern mich wegen ihrer Kleidung etwas an Fields Of The Nephilim, sind aber ansonsten nicht überzeugend.
Schon mehr Erwartungen setze ich da in die Amerikaner Neon Kross, denn der neon-grüne Irokese des Sängers verheisst, da geht jetzt gleich die Post ab. Doch böse Überraschung, nix da, gähnende Langeweile. Weder die Band noch Sänger bewegen sich mehr als 2 cm vom Mikroständer weg und auch Gestik und Musik sind mehr als nur verhalten. Schade.
Da krachte es bei den Beauty Of Gemina im Anschluss doch ganz anders. Ok, ist ja nichts neues, dass ich die Schweizer Dark-Waver mag 🙂 aber ganz ehrlich, plötzlich war die Parkbühne voll und Bewegung kam auf. Ein gelungenes Konzert und die Besucher waren sichtlich begeistert.
Als Schlusslicht meiner WGT 2011 Reise bekam ich noch die erste Hälfte des Konzertes von Tying Tiffany mit. Für meinen Geschmack etwas zu schrill und elektronisch, aber es schien vor allem der jüngeren Generation zu gefallen. Lieb gemeint sag ich dazu mal, mein persönlicher Rausschmeisser und ab wieder nach Hause.
Schön war’s… 🙂
Geschrieben von: Nicole Imhof