Datum: 29. Februar 2012
Ort: Komplex 457 – Zürich
Band: Simple Minds
Unter dem Motto 5×5 spielten Simple Minds auf ihrer 16 Date Tour quer durch Europa auch in Zürich. 5×5 bedeuteten jeweils 5 Songs aus den ersten 5 Alben, natürlich konnte ich mir das nicht entgehen lassen. Mit diesen fünf Alben dokumentierte die Band damals, ihre oft unterschätzte Vorreiterrolle in Sachen New Wave.
Mit dem Knaller „I Travel“ begann das Konzert zackig und nach ein paar Sekunden hatte Frontmann Jim Kerr das Publikum im Griff. Die Halle war gut gefüllt und die Stimmung ausgezeichnet. Bei „Today I Died Again“ gefielen mir die schönen Gitrarrenlicks über dem schleppenden Rhythmus. Bei „Celebrate“ hatte ich zum ersten Mal Hühnerhaut, die Nummer war hervorragend gespielt, vor allem die wuchtige Bassline suchte immer wieder den Weg in meine Bauchgegend. Bei „Premonition“ überzeugte der Hammond Orgel Sound, die geniale Gitarrenarbeit und der leidenschaftliche Gesang. „Love Song“ so etwas wie der erste Hit der Band, klang fast so perfekt wie auf Platte. „Pleasantly Disturbed“ ein zu Beginn langsamer und majestätischer Track, bei dem der Gitarrist Charlie sogar Geige spielte gefiel mir. Sehr eindrücklich und bombastisch wurde „Room“ interpretiert, wunderbar untermalt durch Lichteffekte. Dann war es Zeit für die angekündigte 15 Minuten Pause (speziell, aber ich könnte mich daran gewöhnen).
Mit den Schlagzeug Takten von „The American“ begann der zweite Teil der Show. Erst beim Refrain bemerkte ein Teil des Publikums welcher Song gespielt wurde, umso heftiger sangen sie dann den Refrain mit. Eine weitere grossartige Nummer folgte mit „In Trance As Mission“. Ich freute mich die ersten Akkorde von „Changeling“ zu hören, leider konnte mich der Rest der Nummer nicht mehr so begeistern, ich empfand das Tempo als nicht optimal. Euphorisch wurden die ersten Sounds von „Someone Somewhere In Summertime“ vom Publikum aufgenommen, beim Refrain sangen sie lautstark mit. Es war zugleich die letzte Nummer vor dem Zugabeblock.
Mit dem entzückenden Instrumental-Titel „Theme For Great Cities“ meldeten sich die Musiker auf der Bühne zurück. Anschliessend, nachdem auch Jim Kerr wieder da war, spielten sie für mich den absoluten Höhepunkt und meine Wiederentdeckung an diesem Abend: Das punkig angehauchte „Someone“ mit der coolen Synthesizer-Hookline im Refrain war einfach umwerfend. Es folgten „Chelsea Girl“ und „Glittering Prize“. Der letzte Song der Show war „New Gold Dream (81-82-83-84)“, es brachen alle Dämme im Publikum, alle hatten auf den Simple Minds Klassiker schlechthin gewartet. Der Song klang so authentisch, dass ich mich an mein erstes Konzert der Band 1984 im Volkshaus zurückversetzt fühlte.
Der erste frühlingshafte Tag 2012 fand mit einem fantastischen Konzert sein Ende 😉
Text: JHG Shark
Bilder: Nicole Imhof