Band: Necro Deathmort
Album: Overland
Genre: Electronica / Experimental
Label: Profound Lore
VÖ: 6. Oktober 2017
Webseite: Necro Deathmort auf FB
Seit über zehn Jahren geistern die beiden Musiker Matthew Rozeik und Aj Cookson als Necro Deathmort durch die Szene und beweisen damit, dass ein Name noch lange nicht das Programm bedeutet. Denn auch wenn man hier brutalen Black Metal erwarten würde, die beiden Künstler verlieren sich lieber in Synthie-beherrschten Klanglandschaften und mischen experimentelle Electronica mit Drones und kaputten Beats. Das brachte ihnen nicht nur Remix-Aufträge ein, sondern führte auch dazu, dass sie beim neusten Steven-Wilson-Album „To The Bone“ elektronische Beiträge geleistet haben. „Overland“ aber ist nun neustes Eigenwerk.
Mit entfernten Bläserklängen, leichten Keyboardflächen und einem angenehmen Rhythmus zeigt „Poliz“ gleich auf, dass auf „Overland“ weder dunkle Herrschaften noch extreme Zustände das Bild bestimmen. Necro Deathmort lassen uns in eine Welt eintauchen, die sich vom Ambient emanzipiert hat und ohne wirkliche Explosionen mit Steigerungen und grosser Perkussion arbeitet. „80,000“ ist wie ein unendlicher Anstieg, allerdings lässt uns das Duo am Gipfel davongleiten, ohne uns mit einem tosenden Inferno zu erdrücken. Andere Tracks holen sich futuristische Westerngitarren zu Hilfe, immer wieder erscheint die verzerrte Roboterstimme („Meddle“).
„Overland“ ist mit all diesen Zutaten fast eine liebliche Musikvariation von „Westworld“, bleibt aber immer in seiner eigenen Realität. Wenn „Gu“ dann plötzlich ein klares Schlagzeug und Synthie-Fanfaren ins Zentrum stellt, dann ist dies nur ein weiterer Beweis für die Vielfältigkeit und dynamische Arbeitsweise von Necro Deathmort. Auch wenn man ihre Musik nicht genau erklären kann, die Wirkung ist immer vorzüglich und auch mit Album Nummer acht aufregend.
Tracklist:
1. Poliz
2. Cath Hedral
3. 80,000
4. Vortex
5. Gu
6. Obey
7. Meddle
Bandmitglieder:
AJ Cookson
Matthew Rozeik
Gründung:
2007
Text: Michael Bohli