Band: Glass Museum
Album: Reykjavik
Genre: Post-Rock / Jazz / Klassik
Label: Sdban Ultra
VÖ: 24. April 2020
Webseite: glassmuseum.be
Sie bieten Durchsicht und Möglichkeiten, eigene Bilder entstehen zu lassen. Wie in der instrumentalen Musik gerne als müder Vergleich beschworen, sind die Kompositionen wunderbare Spielflächen, um sich Geschichten oder filmaffine Szenen vorzustellen. Mit ihrem Album „Reykjavik“ machen Glass Museum aus Belgien dort weiter, wo sie mit dem Debüt „Deux“ begonnen haben: Lieder zwischen Klassik, Jazz und Electronica, mit einem Fuss im Post-Rock und jederzeit bereit, die epische Leinwand zu bespielen.
Von leisen ersten Takten zu einer schwungvollen Reihe an Melodien und Rhythmen begibt sich der Titelsong zu Beginn und legt fest, wie Glass Museum sich verhalten. Überraschungen bietet „Reykjavik“ nämlich erstaunlich wenige, sondern versucht auf Albumlänge die Möglichkeiten im gegebenen Raum auszukosten. Mal mit mehr Perkussion und näher bei den ungeraden Zählweisen („Nimbus Part I“), dann stärker auf Synthesizer und Bässe konzentriert („Clothing“). Düster oder bedrückend wird es nie, das Duo liebt die Klarheit.
Mit ihrer Musik erinnern Glass Museum an Gruppen wie Maybeshewill oder glaston, setzen aber stärker auf die Tasteninstrumente. Die entstandene Musik wirkt sorgenlos und entspannend, was eine tiefere Betrachtung etwas schwieriger macht. Wer dies versucht, der entdeckt gewisse Wiederholungen und ein zu starker Fokus auf die sicheren Werte. Mehr Abgründe und Finten hätten den Songs gutgetan.
Tracklist:
1. Reykjavik
2. Sirocco
3. Clothing
4. Abyss
5. Nimbus part I
6. Nimbus part II
7. Colophane
8. IOTA
Bandmitglieder:
Antoine Flipo – Synthesizer
Martin Grégoire – Schlagzeug
Gründung:
2016
Text: Michael Bohli